Samstag, 6. Januar 2007

Barcelona feiert Weihnachten

Was wir nicht wußten: In Spanien feiert man traditionell Weihnachten am 6. Januar (heilige drei Könige). Leider sind alle Läden am Samstag geschlossen - nur Starbucks und Dunkin Donuts halten in guter amerikanischer Tradition immer die Türen offen. Ansonsten scheint die Sonne bei knapp 20 Grad. Die Barcelonesen gehen entspannt am Meer spazieren, trinken Cava am Mittag und bevölkern die Bars. Wir schließen uns an. Unsere Freunde Christian und Caroline erweisen sich dabei wieder einnmal als geschickte Pfadfinder im Gewirr von Tapas Bars, Restaurants und Cafés.

Interessant ist es, einen Blick in die Schaufenster der unzähligen Immobilienmakler Barcelonas zu werfen. Inzwischen liegt der Quadratmeterpreis für Wohnraum in guter Lage bei rund 8000 €. Damit liegt das Preisniveau etwa viermal höher als in Berlin und beim dreifachen von Frankfurt. Selbst in Zürich kommt man noch deutlich günstiger zum Zug, obwohl die Einkommen in Spanien wesentlich geringer sind. Der stetige Strom von Ausländern, die zuziehen und der Zustrom von Kapital scheint nicht abzureißen. Und überall wird weiter gebaut - Baukräne soweit das Auge reicht. Doch in nicht allzulanger Zeit wird die Immobilienblase hier wohl platzen, die Preise werden sich dann halbieren und das allgemeine Jammern groß sein. Doch diese fantastische Stadt sollte auch das gut überleben...





1 Kommentar:

Christian hat gesagt…

Barcelona wird häufig Europas Hauptstadt der Hausbesetzer genannt. Das liegt einerseits an der Zahl besetzter Häuser – die Okupa-Bewegung selbst schätzt diese auf 220; die Polizei, die zum Beispiel auch von Immigranten besetzte Gebäude mit einbezieht, gibt 330 als offizielle Zahl an. Andererseits sind die Okupas in Barcelona erstklassig organisiert: Es gibt ein Informationsbüro für Hausbesetzer das auch rechtlichen Beistand leistet, einen wöchentlichen Email-Newsletter, der über Dutzende soziale und kulturelle Veranstaltungen und Workshops informiert, Piraten-Radiosender und regelmäßige „Gratisläden“, zu denen man bringt, was man nicht mehr braucht, und mitnimmt, was man benötigt.

Gut gefällt mir auch die Plattform: No vas a tener una casa en la puta vida“ (wörtlich: „Du wirst in deinem ganzen Scheißleben kein Haus besitzen“)